Dentale CAD-Systeme: Die wichtigsten Einstellungsfaktoren

Dentale CAD-Systeme

Die zahntechnische Handwerkskunst befindet sich inmitten einer digitalen Revolution – immer mehr analoge Verfahren werden durch digitale ersetzt. Dabei ist die Basis der Formgebung immer das CAD-System (Computer Aided Design). Die Anwendung des CAD-Systems ist nicht trivial. Für eine perfekte Passung müssen wichtige Einstellungsfaktoren berücksichtigt werden. Welche Faktoren dabei eine große Rolle spielen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der erste wichtige Schritt in der digitalen Prozesskette ist die Einstellung des Detaillierungsgrades (Approximationswert) eines Scanners in der Scan-Software (z.B. bei 3shape in der Scanit Restoration). Er bestimmt die maximale bzw. die minimale Dichte der verwendeten Dreiecksfacetten  im Polygonnetz eines Scans für das Objekt. Je geringer die Anzahl der Dreiecke ist, desto größer sind die Abweichungen. Und je genauer die Annäherung sein soll, desto mehr Einzeldreiecke sind  für die Berechnung notwendig.

Im zweiten Schritt wird die Fläche des digitalen Zahnersatzes mit einem Zementspalt berechnet. An dieser Stelle bestimmt der Anwender seine Einstellungen in der CAD-Software. Als CAD-Output ist hier das stl-Format (ursprünglich StereoLithography, heute Surface Tessellation Language, auch bekannt unter Standard Triangulation Language) wesentlich. Gerade der Bereich der Präparationslinie und der Beginn des Zementspaltes ist, was die Passung des digitalen Zahnersatzes anbelangt, von äußerster Bedeutung. In dieser Fläche wird der Sitz des Objektrandes definiert. Mit der Software 3shape Dental Designer  wird dieser Bereich mit der Passungsparameter „Höhe“ und dem „Passungsparameter“ bestimmt. Analog dazu, ist dies in der Exocad Software über den Start Zementspalt und in den zusätzlichen Einstellungen über den xy-Wert einzugeben. Wird der Passungsparameter bzw. der xy-Wert in dem vorgegebenen Bereich der Höhe oder des Startes zu gering eingestellt, fällt der Bereich der Fläche zu eng aus. Das führt dazu, dass das Objekt nicht vollständig an der Präparationslinie aufsitzt. Und je höher der Wert eingestellt ist, kann der Rand des Objektes abstehen. Der Zementspalt an sich hat mit der Passung des digitalen Zahnersatzes nur eine sekundäre Stellung. Durch ihn wird lediglich der Bereich zwischen Innenwand und Außenwand der zu verklebender Objekte bestimmt.

Alle diese Details sind wichtig, um ein perfektes Ergebnis für die Passung eines digital gefertigten Zahnersatzes zu erhalten. Das Kalibrieren eines Scanners vor Arbeitsbeginn sollte natürlich auch nicht vergessen werden.

Ihr
Nico Gabler