Es ist landläufig bekannt, dass die Deutschen wenig affin für Aktieninvestments sind. Gerade im angelsächsischen Bereich ist diese Form des Investments viel weiter verbreitet als hierzulande.
Stattdessen sind die Bundesbürger die „Könige“ der Goldkäufer. Insgesamt lagern Privatpersonen in Deutschland eine Gesamtmenge von 8.918 Tonnen Feingold in Tresoren, Bankschließfächern oder unterm Kopfkissen. Hinzu kommt noch das Goldvermögen der deutschen Bundesbank, welche aktuell einen Bestand von 3.370 Tonnen Gold vorhält. Zusammengerechnet sind dies etwa sieben Prozent des weltweit vorhanden Goldes. Beeindruckend wenn man bedenkt, dass lediglich etwa ein Prozent der Weltbevölkerung in Deutschland lebt. Und der Goldbesitz nimmt weiter zu! Seit 2016 haben die Bürger in Deutschland weitere 220 Tonnen Gold zugekauft.
Natürlich besitzt nicht jeder Deutsche Feingold, lediglich 38 Prozent können sich Besitzer des Edelmetalls nennen. Etwa zwei Drittel des vorhandenen Goldes wird in Münzen und Barren gelagert, der überwiegende Rest sind Schmuckwaren.
Das Land mit dem größten Goldbesitz ist Indien. Hier haben Privatpersonen und Zentralbank zusammen ca. 25.000 Tonnen Gold in ihrem Besitz. Allerdings ist zu beachten, dass Indien im Vergleich zu Deutschland 15mal so viele Einwohner hat.
Doch was macht Gold hierzulande so attraktiv?
Die Goldaffinität der Deutschen hat historische Gründe. Besonders die beiden Währungsreformen im 20. Jahrhundert haben zu einem besonderen Sicherheitsbedürfnis geführt, da die Bevölkerung verhindern wollte, bei weiteren Währungsreformen erneut mittellos zu werden. Als Absicherung wurde hier unter anderem Gold genutzt. Während den Jahren der großen Finanz- und Wirtschaftskrise zwischen 2008 und 2012 stieg die Nachfrage nochmals besonders stark an. Mittlerweile kann man sagen, dass die Begeisterung für Gold von Generation zu Generation weitergegeben wird. Gold war, ist und bleibt der sichere Hafen für die Anleger, besonders in Zeiten in den vieles unsicher scheint!