Zukunft Zahntechnik: Wird die Zahntechnik in Zukunft anders aussehen als heute?

Dentale Zukunft

Die Zukunft der Zahntechnik hängt stark von zwei entscheidenden Faktoren ab. Dazu gehören  die Fachkräfte und die Digitalisierung des Labors. Wie können sich der Fachkräftemangel und die Digitalisierung auf das zahntechnische Labor auswirken? Welche Auswege gibt es? ZTM René Gasteier erläutert im Nachfolgenden diese Problematik.

Fachkräftemangel und welche Wege es gibt diese zum Teil zu kompensieren.

Im Zahntechniker-Handwerk werden qualifizierte Fachkräfte außerordentlich knapp. Unter diesem Gesichtspunkt ist der deutliche Rückgang der Auszubildendenzahlen bei den Zahntechnikern problematisch. Der demografisch bedingte Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen. Dies betrifft das Ringen um neue Ausbildungsbewerber bei sinkenden Schulabgängerzahlen. Dies betrifft aber auch den „Abwerbewettbewerb“ bereits qualifizierter im Berufsleben stehender Fachkräfte. Dies bedeutet, dass das Zahntechniker-Handwerk dringend die Attraktivität des Berufes insgesamt steigern muss.

Angesichts der drastischen Verschlechterung bei der Lohnentwicklung im Zahntechniker-Handwerk im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen und des niedrigen Niveaus der Ausbildungsvergütungen hat das Zahntechniker-Handwerk außerordentlich schlechte Ausgangsbedingungen für diesen Kampf um qualifizierte Fachkräfte. Daher ist die Steigerung der Attraktivität des Berufes für potentielle Auszubildende ebenso erforderlich, wie die Sicherung der Fachkräftebasis durch Weiterbildung und Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter.

Mit den Laborscannern 2005 kam die Digitalisierung in die Zahntechnik

Wie wir alle wissen, sind Zahntechniker in erster Linie Handwerker und Künstler. Sie sind darüber hinaus Laborinhaber, sie müssen auch wirtschaftlich denken, d.h. am Ball bleiben und sich regelmäßig mit neuen Techniken und Materialien befassen bzw. auseinandersetzen. Mit den Laborscannern hielten digitale Technologien Einzug in den zahntechnischen Arbeitsalltag. Das Zirkoniumdioxid – heute in der Zahnheilkunde unverzichtbar – machte den Einstieg in die Digitalisierung quasi unumgänglich.

Mittlerweile ist ein Umdenken in den Laboren erkennbar. Nicht jeder muss alles anfertigen können. Ähnlich wie auch in anderen Handwerksbetrieben gibt es für alle Bereiche Spezialisten und Dienstleister. So muss eine Fräsanlage nicht in jedem Labor stehen, und ein sehr guter 3D-Drucker kann beispielsweise als Dienstleistung für andere Labore angeboten werden, da die Investitionen von einem mittelständischen Labor sonst nicht zu stemmen sind. Die Labore können Zahnarztpraxen von den Möglichkeiten der Intraoralscanner durchaus begeistern. So helfen dem Zahnarzt die persönliche Betreuung und das Vertrauen, um die relativ neue Technologie mit dem fachkundigen Labor an seiner Seite erfolgreich in den täglichen Workflow seiner Praxis zu implementieren. Die schnell wachsende Indikationsvielfalt schafft zudem die besten Voraussetzungen, um gemeinsam zum Wohle des Patienten eine individuelle Lösung zu erarbeiten.

Fazit

Die Zahntechnik hat den Wandel von der reinen analogen zur analog-digitalen Herstellung geschafft und ist gut gerüstet für die Zukunft. Dank der Digitalisierung ist der Fachkräftemangel teilweise zu kompensieren; Modelle werden im 3D Drucker immer mit der gleichen Qualität gedruckt. Es fallen viele Arbeitsschritte im Alltag die früher noch bewältigt werden mussten, weg. Für den Metallguss muss jetzt nicht mehr dubliert, Einbettmasse-Model usw. hergestellt werden. Die konstruierten Kronen, Brücken, Teleskope, Modelle usw. werden über Nacht auf den Drucker oder die Fräsmaschine geschickt und man weiß genau, was man am nächsten Tag bekommt. Dies  erleichtert den Alltag immens und spart Zeit, sich um andre Dinge zu kümmern wie z.B. Kundenbindung, Mitarbeitermotivation usw… Die weitere Digitalisierung wird für diejenigen von Vorteil sein, die sie annehmen.

Die Zukunft bleibt spannend. Es wird sich noch sehr viel tun in der Zahntechnik/Medizin.

ZTM René Gasteier

www.gasteier-zahntechnik.de