Zahntechnik vor Herausforderungen: Automatisierte Edelmetall Teleskoptechnik als Chance

Intakte Zahngesundheit und Ästhetik spielen in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Umso wichtiger ist es, über die Zukunft des Zahntechnikerhandwerk zu sprechen. Denn die Branche steht vor großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Eine Lösung, um Effizienzen in einem Dentallabor zu heben, ist das All-in-ONE Verfahren bei der Teleskoptechnik. Welche Vorteile sich daraus für Zahntechniker und Zahnärzte ergeben, erfahren Sie im Folgenden.

Herausforderungen: Fachkräftemangel und Kostendeckelung

Vielleicht noch mehr als andere Branchen haben viele Dentallabore mit einem strukturellen Fachkräftemangel zu kämpfen. Dieser führt dazu, dass die Arbeitsbelastung für jeden einzelnen Zahntechniker steigt. Gleichzeitig erschweren die Kostendeckelungen der Krankenkassen die Weitergabe steigender Kosten für zahntechnische Arbeiten. Zahntechnikermeister Sören Hohlbein, Geschäftsführer des Technologiezentrums millhouse in Hofheim-Wallau, beschreibt die Situation so:

„Zeit ist Geld. Dass dieser Spruch den Nagel auf den Kopf trifft, spürt die Zahntechnik immer mehr. Termine werden immer kürzer gesetzt, aber die Qualitätsansprüche steigen gleichzeitig. Nicht jedoch das Honorar, eher noch werden die Preise nach unten gehandelt. Die knappen Preiskalkulationen setzen Labore unter Druck und lassen keinen Spielraum für Fehler. Aufwendige Nacharbeiten oder Neuanfertigungen machen einen Auftrag nicht selten zum finanziellen Totalschaden. Wünschenswert ist prinzipiell ein Prozess, der so wenig Zeit wie möglich kostet und sich möglichst zuverlässig mit gleichbleibender Qualität umsetzen lässt. Denn besonders fehleranfällig sind immer Arbeiten mit vielen Prozessschritten und sehr hohen Anforderungen an die Präzision – wie bei der Kombi-Technik mit Primär- und Sekundärteilen. Der All-in-ONE-Workflow ist vom Zahntechniker im Alltag leicht umzusetzen und bedeutet eine echte Vereinfachung. Damit trifft dieses Konzept voll ins Schwarze!“

Was sind die All-in-ONE-Vorteile für das Labor?

Die Vorteile für das Labor sind offensichtlich:

  • All-in-ONE liefert verlässlich konstante Qualität bei klarer Zeit- und Materialersparnis.
  • Stundenlanges Aufpassen entfällt, Neuanfertigungen sind nicht erforderlich.
  • Polierbürste, Polierpaste, Teleskopzange und Dampfer sind alles, was das Labor noch braucht.

Die Ersparnis an Ressourcen ist also groß. Außerdem entfallen beim All-in-ONE-Prozess so viele Variablen und potenzielle Fehlerquellen, dass zuverlässig Ergebnisse von vorhersehbarer und gleichbleibend hoher Qualität geliefert werden.

Das alles sorgt nicht nur für eine nie dagewesene Effizienz in der Edelmetall-Teleskoptechnik, sondern vor allem für echte Kalkulierbarkeit. Das Labor weiß von Anfang an, was die Herstellung kostet und wie hoch die Gewinnspanne sein wird.

Und sollte einmal ein Primärteleskop aus einer All-in-ONE-Arbeit verloren oder kaputt gehen, kann mit nur einem Anruf ein neues bestellt werden.

…und für den Zahnarzt?

All-in-ONE hat auch Vorteile für den Zahnarzt:

  • Die aufwändige zweite Sitzung mit der Einprobe der Primärteile und der Überabformung kann entfallen.
  • Das umständliche Entfernen und Wiedereinsetzen der Provisorien entfallen.
  • Dem Patienten bleibt eine zusätzliche Abformung erspart.
  • Primärteleskope können problemlos neu angefertigt werden

All-in-ONE: Was ist das genau?

All-in-ONE steht für die Fertigung von Primär- und Sekundärteilen in der Teleskop-Kombi-Technik in einem einzigen Arbeitsvorgang:

  1. Der Zahntechniker scannt das Sägeschnittmodell.
  2. Der Zahntechniker konstruiert Primär- sowie Sekundärteile und schickt beide Datensätze gemeinsam an C.HAFNER.
  3. Nach circa einer Woche erhält das Labor die hochglanzpolierten Primärteile und das passende Sekundärgerüst aus bewährtem Edelmetall.

Für All-in-ONE kann aus zwei unterschiedlichen Legierungen gewählt werden: Orplid H ist eine goldgelbe, hochgoldhaltige Legierung und CeHaMILL Plus eine goldreduzierte Legierung mit 40 % Goldanteil und hellgelber Farbe.

Was benötigt das Labor für All-in-ONE?

C.HAFNER verarbeitet STL-Daten offener Scan-Systeme bzw. CAD-Software. Das Unternehmen hält für Interessierte unter anderem eine praktische Konfigurationshilfe für Scanner bereit. Außerdem stellt der Dienstleister cehaGOLD-Kunden für eine optimale Passung grundsätzlich auf Indikation und Werkstoff hin abgestimmte Settings für ihre CAD-Programme zur Verfügung. Die Konstruktion kann mit exocad DentalCAD (ab Version 5675) oder 3Shape Dental Designer (ab Version 2.8.8.5) erfolgen. Die Installation der erforderlichen Materialbibliothek „All-in-ONE“ erledigt das C.HAFNER Support-Team.

Nach der Lieferung der fertigen hochglanzpolierten Primärteile zusammen mit dem passenden Sekundärgerüst aus Edelmetall kann im Labor die Friktion noch nach eigenen Wünschen eingestellt werden, einfach mit einem herkömmlichen Polierbürstchen. Davon abgesehen fällt keinerlei Nacharbeit an, dementsprechend werden auch keine extra Materialien oder Werkzeuge benötigt.

Fazit: All-in-ONE Verfahren bei der Teleskoptechnik

Die Anfertigung der Teleskoparbeit kostet viel Zeit und Arbeit. Es lohnt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken, diese durch Digitalisierung und Automatisierung zu optimieren.