Auch Zahnersatz aus Gold ist meist natürlich weiß.

Zahnersatz aus Gold

Viele Menschen denken bei Zahnersatz immer noch an auffällige Goldzähne. Doch das ist längst überholt.  Seit den 1970er Jahren kann die Zahntechnik Edelmetallgerüste mit Keramik- oder Kunststoffbeschichtungen versehen, sodass sie natürlich weiß und ästhetisch ansprechend sind.

Gold bietet in der Zahnprothetik klare Vorteile, wie:

  • lange Haltbarkeit
  • sehr gute Verarbeitbarkeit durch hervorragende Materialeigenschaften
  • klinische Bewährung
  • und es ist auch eine wirtschaftlich attraktive Option, da Gold seinen Wert behält.

Mehr dazu im Blogbeitrag: „Edelmetall im Mund – Ist es gesund?

 Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Goldlegierungen?

Goldlegierungen können je nach Anforderung in der Prothetik unterschiedlich eingesetzt werden.  Die wichtigsten Anwendungen sind: Aufbrennlegierungen (für das Aufbrennen keramischer Massen für die Herstellung der Zahnfarbe). Hier werden ein helles Oxid und eine große Brennstabilität gefordert, um Verzüge zu vermeiden.

  • Fräslegierungen (für herausnehmbaren Zahnersatz) brauchen ganz andere mechanische Eigenschaften, die eine spanabhebende Bearbeitung und Politur erleichtern.
  • Eine spezielle Inlaylegierung (für Goldinlays anstelle von Amalgam- oder Kunststofffüllungen) benötigt keine große Härte, sollte aber goldgelb aussehen und muss sich leicht adaptieren lassen.

Darüber hinaus werden die Eigenschaften der Legierung über die Variationen der Zusammensetzung definiert. Grundsätzlich beinhalten Edelmetall-Dentallegierungen neben Gold verschiedene andere Bestandteile, allen voran Elemente aus der Platingruppe. Platin, Palladium oder Iridium sind hier beispielhaft zu erwähnen. Sie dienen in erster Linie dazu, die mechanischen Eigenschaften des Goldes zu verbessern. Härte, Dehngrenze, Bruchdehnung und Warmfestigkeit lassen sich durch den gezielten Einsatz dieser Elemente beeinflussen. Weiterhin sind in Goldlegierungen unedle Bestandteile wie Indium zu finden. Diese dienen ebenfalls der Optimierung der mechanischen Eigenschaften oder als Oxidbildner in Legierungen für den keramischen Brand.

Wie werden die Goldlegierungen im Dentallabor verarbeitet?

Für die zahntechnische Verarbeitung stellen Goldlegierungen geringe Anforderungen an das Equipment und die Verarbeitungsprozesse. Die Toleranz gegenüber zahntechnischen Verarbeitungsfehlern ist bei Edelmetall hoch. Edelmetalllegierungen lassen sich gut gießen, einfach mechanisch bearbeiten und zu hochwertigen Endprodukten formen.  Dank moderner Frästechniken kann heute im zahntechnischen Labor auf den fehleranfälligen Gießprozess verzichtet werden. Für Verblendungen ist der Metall-Keramik-Verbund bei Edelmetall-Legierungen entscheidend für die Langlebigkeit des Zahnersatzes. In zahlreichen Untersuchungen wurde immer wieder bestätigt, dass die besten Verbundwerte zwischen Keramik und Metallgerüst bei hochgoldhaltigen Legierungen erreicht werden.

Fazit

Goldlegierungen bleiben in der modernen Zahnprothetik wegen ihrer langen Haltbarkeit, exzellenten Verarbeitbarkeit und ästhetischen Anpassungsmöglichkeiten eine überzeugende Option. Dank fortschrittlicher Verarbeitungstechniken und der Möglichkeit zahnfarbener Verblendungen verbinden sie Funktionalität und Ästhetik optimal. Trotz höherer Initialkosten erweist sich Zahnersatz aus Gold langfristig als vorteilhaft und zuverlässig.