Ausgerechnet die Autostadt Stuttgart, mit Weltkonzernen wie Daimler, Porsche und Bosch, entschied in der vergangenen Woche Dieselfahrzeuge ohne die Abgasnorm Euro 6, an Tagen mit Feinstaubalarm, aus der Stadt zu verbannen. Zwar betrifft dies nur ältere Dieselfahrzeuge und nicht die aktuellen Modelle, allerdings werden sich viele Autokäufer in Zukunft gut überlegen, ob sie sich ein Dieselfahrzeug zulegen. Nach dem Dieselskandal, der nach wie vor noch am Schwelen ist, ist dies nun der zweite Nackenschlag für den Antrieb, der bislang besonders in Deutschland viele Anhänger hatte.
Ginge es nur um Stuttgart, wäre die Problematik überschaubar. Gerade richtete jedoch die EU-Kommission ein letztes Mahnschreiben an Deutschland, da 28 Regionen, unter anderem Berlin, Hamburg und München, regelmäßig Grenzwerte für die Luftverschmutzung überschreiten. Die Bundesrepublik erhielt eine letzte Frist von zwei Monaten Maßnahmen zu ergreifen. Sollten sich weitere Regionen Stuttgart anschließen, wäre dies ein riesiger Imageschaden für den Dieselantrieb. Auch andere Nationen könnten sich dem deutschen Vorbild anschließen. Mittelfristig könnte sich dies zu einem Problem für die Platinnachfrage entwickeln, da ein großer Teil des Bedarfs von Diesel-Katalysatoren abhängt. Deshalb gilt es in den kommenden Wochen diese Problematik zu beobachten, wir werden an dieser Stelle gewiss wieder darüber berichten. Kurzfristig sehen wir den Platinkurs eher stabil.
Über weitere Entwicklungen im Edelmetall Markt erfahren Sie im Fokus Edelmetall.