Palladium/Platin – Spannende Zeiten

Spektakuläres ereignete sich vor Kurzem bei den „PGM´s“. Was lange Zeit völlig undenkbar war, geschah tatsächlich! Palladium ist nun teurer als Platin! Mittlerweile liegt die Differenz bereits bei deutlich über einem Euro pro Gramm.
Die Nachfrage nach Palladium ist weiterhin ungebrochen, besonders aus Asien wird sehr stark nachgefragt. Das Angebot kann weiterhin nicht Schritt halten, im vergangenen Jahr bestand ein weltweites Angebotsdefizit von 37 Tonnen, in diesem Jahr erwarten die Experten von GFMS eine Unterdeckung von 43 Tonnen.

Für eine Verschärfung des Palladium-Angebotdefizites führte in den letzten Jahren auch die
schwache Notierung des Schwestermetalles Platin. Die südafrikanischen Platinminen, die für gut zwei Drittel der weltweiten Platinförderung stehen, litten in den letzten Jahren sehr stark unter den niedrigen Kursen. Als Folge kam es zu Entlassungen und Streiks, woraufhin die Förderung zurückging. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich in der Wirtschaft, dass bei fallenden Kursen das Angebot zurückgeht.

Da Palladium zu großen Teilen als Beimetall in Platinminen gefördert wird, ging im Zuge der oben erwähnten Krise auch der Output bei Palladium zurück. Solange sich der Platinpreis nicht nennenswert erhöht ist eben auch nicht mit höheren Palladiummengen zu rechnen. Lediglich etwa fünf Prozent wird aktuell in reinen Palladiumminen gefördert.

Wie in den vergangenen Ausgaben bereits erwähnt, leidet Platin weiterhin sehr stark unter
der Dieselkrise. Sowohl in Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden dachte man
zuletzt laut über ein Dieselfahrverbot in Großstädten nach. In Norwegen ist man bereits noch einen Schritt weiter, dort sollen ab 2025 überhaupt keine neuen Autos mit
Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden.

Wir werden den Markt der Platingruppenmetalle weiterhin im Fokus behalten, besonders der Palladiummarkt verspricht weiterhin sehr spannend zu bleiben. In den kommenden Monaten sehen wir hier durchaus Potenzial für Kurse im Bereich von 30,00 EUR/g.

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Torsten Schlindwein