Eines der großen Themen der letztwöchigen LBMA Konferenz in Wien war die immer weiter zunehmende Bedeutung von konfliktfreiem Edelmetall und insbesondere Gold. Die Wichtigkeit unterstreicht, dass diesem Thema ein ganzer Nachmittag gewidmet wurde, vor wenigen Jahren noch völlig undenkbar.
Gerade in den letzten Wochen häuften sich die Meldungen und Berichte über Gold aus Afrika und Südamerika, welches über dubiose Kanäle nach Europa kam und hier weiterverarbeitet wurde. Ob Kinderarbeit, Gesundheitsgefährdung der Arbeiter, Geldwäsche oder Raubbau an der Natur, eine Liste die mühelos um einiges erweitert werden könnte. Die Tatsache, dass es in dieser Weise nicht weitergehen kann, ist insbesondere für Europäer und Amerikaner unbestritten. Uneinig ist man sich jedoch, wie man künftig solche Skandale verhindern kann, welche zweifellos ein schlechtes Licht auf die Branche werfen. Gerade in der Schweiz, wo sich die größten Raffinerien der Welt befinden, steht man sich vor großen Herausforderungen, da hier riesige Mengen an Minengold verarbeitet werden. Um negative Schlagzeilen zu vermeiden, müssten gigantische Anstrengungen unternommen werden, um exakt nachvollziehen zu können, aus welchen Quellen das Rohgold kommt. Sind die Auflagen zu strikt, besteht jedoch die Gefahr, dass das Gold in die Arabischen Staaten abwandert, wo „Due Diligence“ bisher eher lax gehandhabt wird. Da auch in Indien etliche neue Raffinerien gebaut, beziehungsweise projektiert werden, rechnet man in den kommenden Jahren ohnehin mit großen Überkapazitäten, was den Wettbewerb nochmals verschärfen wird.
Trotz zahlreicher Gütesiegel wie „Fairtrade Gold“, „Responsible Jewelry Council (RJC)“ und einigen weiteren, verlangen viele Schmuckhersteller und auch immer mehr Barrenhändler genaueste Nachweise über die Herkunft des Goldes, da verständlicherweise niemand mit Kinderarbeit oder quecksilberverseuchtem Grundwasser in Verbindung gebracht werden möchte. Dieses Thema wird die Branche in den nächsten Jahren und Monaten mit Sicherheit weiterhin sehr beschäftigen und auch zu einigen Veränderungen führen. Auch wir als C.HAFNER, obwohl wir ausschließlich Sekundärmaterial scheiden und verarbeiten, werden dieses Thema weiterhin im Fokus haben und auch an dieser Stelle regelmäßig von aktuellen Entwicklungen berichten.
Einen ausführlichen Bericht zu aktuellen Entwicklungen am Edelmetallmarkt erhalten Sie unter C.HAFNER – Fokus Edelmetall.
Ihr
Torsten Schlindwein