Nachdem ich gefragt wurde, ob ich als Anwender des HF 700 einen Beitrag schreiben möchte, kritzelte ich zunächst ein paar mir wichtige Schlagworte auf eine Seite Papier. Ich begann damit, über meine bisherigen Erfahrungen mit anderen Geräten von Wettbewerbern zu schreiben. Dabei ging es um Prozessvorbereitungen, wie Kunststoffstümpfe anfertigen oder ein Galvanobad ansetzen. Es ging um Bedienerfreundlichkeit und Folgen aus Fehlern, welche sich auf den gesamten Galvanisierungsprozess auswirken können. Letztendlich kam ich jedoch zu dem Entschluss, dass immer das Endergebnis stimmen muss und somit ausschlaggebend sein sollte.
Mein erster Fall, bei dem das HF 700 zum Einsatz kam, war eine Arbeit auf sechs Pfeilern im Oberkiefer. Der Patient hatte im ersten Quadranten eine Freiendsituation, sodass wir beschlossen die Galvanokappe auf 15 in einer Wandstärke von 0,3 mm zu fertigen, anstatt der üblichen 0,2 mm. Das HF 700 ermöglicht individuelle Wandstärken im selben Arbeitsprozess. Als ich morgens das Labor betrat und alle sechs Kappen aus dem Bad zog, begrüßten mich satt gelb schimmernde Galvanokappen ohne „Pickel“, Rauigkeiten oder Verfärbungen. Das erste Erfolgserlebnis an jenem Tag.
Nach dem Ablösen von den Primärkronen hinterließ vor allem die etwas dickere Galvanokappe mit einer Wandstärke von 0,3 mm einen bleibenden Eindruck. Oberfläche, Homogenität und Stabilität vermittelten ein Gefühl der Sicherheit, welches bis heute ungebrochen ist. Vielmehr hat es meinen anfänglichen Gedanken verworfen, das neue Gerät überhaupt mit Wettbewerbsgeräten zu vergleichen.
In vielerlei Hinsicht bietet das so genannte „Replenishing Verfahren“, bei dem verbrauchtes Galvanogold automatisch aus einem separaten Konzentrat zum Elektrolyten nachdosiert wird, mehrere Vorteile. Zum einen muss kein Galvanobad angesetzt werden, wie es bei anderen Geräten verlangt wird. Es entfallen das Säubern von Dosierhilfen, das Vor- und Endreinigen von Glasbehältern sowie natürlich das Dosieren an sich, welches eine enorme Zeitersparnis zur Folge hat. Zwei viel wichtigere Punkte sind für mich allerdings das Ausschließen von Fehlern bei der Dosierung und die gleich bleibende gute Qualität der Galvanostrukturen. Durch das automatische Nachdosieren von Galvanogold findet keine Verarmung des Elektrolyten statt und sichert damit eine konstante Qualität des Goldgefüges.
Bislang war es so, dass wenn ein Patientenfall mit mehreren Pfeilern versorgt werden musste, ich das eingesetzte Galvanogold zu einem Gesamtgewicht berechnen musste. Aus diesem Gesamtgewicht resultierte die Menge des Galvanobades. Wenn ich jedoch die Oberflächengröße von einer oder mehreren Primärkronen falsch geschätzt hatte, wenn eine Primärkrone durch fehlende Sorgfalt Silberleitlack oder gar den Kontakt verlor, dann hatte dies für alle anderen im Bad befindlichen Primärkronen negative Folgen. Durch individuelles Ansteuern und gleichbleibende Goldkonzentration entfallen solcherlei Sorgen.
Abschließend betrachtet ist für mich das HELIOFORM HF 700 nicht nur ein qualitativer Aufstieg, sondern auch beim Thema Prozesssicherheit die Schulter zum Anlehnen.
Björn Pfeiffer
Zahntechnik Rauschelbach, Pinneberg