Fälschungen erkennen: vergoldeter, goldplattierter und Doublé Schmuck

In unserem Beitrag „Gefälschter Goldschmuck – so erkennen Sie Fälschungen“ geben wir hilfreiche Tipps, wie Sie gefälschten Schmuck erkennen und sich vor finanziellen Schaden schützen.

Im folgenden Blogbeitrag gehen wir genauer auf diese Problematik ein. Wir erläutern die Unterschiede zwischen vergoldetem, goldplattiertem und Doublé-Schmuck und wie Sie möglichen Schaden bei der Rückvergütung abwenden.

Doch wie sieht es mit Schmuckstücken aus, die mit einer Goldschicht überzogen sind, wie z.B. vergoldeter, goldplattierter und Doublé-Schmuck. Hier ist die Identifizierung oft schwierig.

Doublé und Vergoldung: Worin liegt der Unterschied?

Vergoldeter und Doublé-Schmuck bestehen meist aus einem unedlen Kern – z.B. Messing oder Silber – welcher mit einer Goldschicht überzogen ist. Der entscheidende Unterschied liegt  (gemäß DIN 58 682) in der Dicke der Goldschicht. Ein Schmuckstück darf als Doublé bezeichnet werden, wenn der Gesamtgehalt des Kerns und der Goldschicht mehr als 10 ‰ Goldfeingehalt beträgt.

Liegt der Goldanteil zwischen 3 ‰ und 10 ‰, spricht man von goldplattiertem Schmuck.

Alle Schmuckstücke mit einem Goldanteil unter 3 ‰ gelten als vergoldet.

Vergoldeter Schmuck erhält seine Goldschicht in der Regel durch Galvanisierung, bei dem das Gold durch elektrochemische Prozesse in einer stromleitenden Badflüssigkeit auf das Schmuckstück aufgetragen wird.  Dieses Verfahren ist kostengünstig und ermöglicht eine breite Farbauswahl sowie variable Schichtdicken.

Vergoldung kommt sowohl bei der industriellen und manufakturellen Schmuckherstellung zum Einsatz, ist jedoch ebenso bei Fälschern sehr beliebt.

Bei Goldplattierungen und Doublé-Schmuck wird die Goldschicht ebenfalls mittels Galvanisierung in einem Goldplattierungsbad auf unedles Material aufgetragen. Früher wurde Doublé-Schmuck häufig mechanisch plattiert, wobei das Goldblech zuerst auf die gewünschte Dicke gewalzt und dann unter Hitze auf das unechte Material aufgepresst wurde. Dieses Pressschweißen durch Diffusion verschweißte die Goldschicht praktisch unlösbar mit dem Kern. Heute erweist sich dieses Herstellungsverfahren aufwendiger als die Galvanisierung und wird kaum noch in der Praxis eingesetzt.

Prüfmethoden und Tipps für den Kauf oder Verkauf von Schmuck

Die Unterschiede in der Dicke der Goldschichten führen dazu, dass bestimmte Prüfmethoden, die bei gefälschtem, vergoldetem Schmuck gut funktionieren, bei goldplattiertem und Doublé-Fälschungen jedoch möglicherweise nicht zuverlässig sind.

Das erste Beispiel ist der ferromagnetische Magnettest: Da Doublé-Schmuck eine dickere Goldschicht aufweist, reagiert er meist nicht auf Magnete, während vergoldeter Schmuck aufgrund seiner dünnen Goldschicht und seines unedlen Metallkerns in der Regel von Magneten angezogen wird.

Auch der bewährte Säuretest erweist sich beim Doublé-Schmuck als problematisch. Beim Durchführen dieses Tests wird zunächst durch den Abrieb des Schmuckstücks an einen Prüfstein eine Prüflinie erzeugt. Anschließend wird Säure auf diese Linie getropft. Diese Prüflinie verblasst bei unechtem Gold , während sie bei echtem Gold sichtbar bleibt. Dieser Test funktioniert gut bei vergoldetem Schmuck mit dünner Goldschicht, jedoch kaum zuverlässig bei Doublé-Schmuck.

Schließlich ist auch der Feiltest bei goldplattierten Fälschungen nicht immer eindeutig. Die dickere Goldschicht lässt sich nicht sofort abfeilen und die Farbunterschiede zwischen Goldschicht und unechtem Kern werden somit nicht sichtbar.

Eine zuverlässige Prüfung des Goldes kann mit Spezialgeräten wie z.B. RFA-Geräten (Röntgenfluoreszenzanalyse) durchgeführt werden. Anerkannte Goldankaufspezialisten verfügen in der Regel über diese Geräte und können dank ihres Fachwissens die Echtheit des Goldes genau bestimmen. Eine Übersicht über das aktuelle Angebot an Goldanalysegeräten haben wir bereits in einem früheren Blogbeitrag „Altgoldankauf: Echtheitsprüfung von Gold“ zusammengestellt.

Beim Erwerb von vergoldetem, goldplattiertem oder Doublé Schmuck ist es ratsam, sich an vertrauenswürdige Juweliere, Schmuckdesigner, Goldschmiede, oder Schmuckfachgeschäften zu wenden. Hier erhalten Sie eine umfassende Beratung über das Material, den genauen Goldanteil und den Materialkern des Schmucks. So können Sie sich sicher sein, dass die angegebenen Informationen korrekt sind und dass Sie ein hochwertiges Produkt erwerben.