Erwartungen über höheren Platinbedarf bei den Brennstoffzellen

Erwartungen über höheren Platinbedarf in der Brennstoffzellen-Technologie wurden bislang enttäuscht. Die Platinnachfrage der Hersteller von Brennstoffzellen dürfte in den kommenden Jahren nur allmählich steigen, doch die Substitution von teurem Palladium durch Platin in Abgaskatalysatoren spricht lang- bis mittelfristig für eine Verteuerung des grauen Edelmetalls.

In der letzten Ausgabe von „Fokus Edelmetall“ machten wir darauf aufmerksam, dass sich die Verteuerung des Platinpreises auf rund 34 Euro je Gramm parallel mit dem Höhenflug einiger Aktien aus dem Bereich der alternativen Energien und vor allem der Brennstoffzellen-Technologie vollzog. Offenbar erwarteten manche Spekulanten eine massive Förderung dieser Form der Energiegewinnung ohne lokale Abgasemissionen durch den neuen US-Präsidenten Joe Biden. Ein wesentlicher Bestandteil von Brennstoffzellen ist Platin. Diese Hoffnungen wurden aber enttäuscht, denn der Schwerpunkt der Ausgabenpakete der US-Regierung lag bisher auf einer allgemeinen Stimulierung des Konsums, und zukünftig scheint auch eher die Infrastruktur im Mittelpunkt zu stehen. Die Aktienkurse von Unternehmen aus der Brennstoffzellenfertigung brachen deshalb ein, und Platin verbilligte sich auf zuletzt rund 32 Euro je Gramm (siehe Grafik unten).

Es ist vor allem einer Reduzierung der Platinförderung in Russland geschuldet, dass der Preis nicht noch stärker nachgab. In den nächsten Monaten dürfte die Gewinnung wieder zunehmen, was leichten Preisdruck auslösen könnte. Mittel- bis langfristig dürfte sich Platin jedoch verteuern, da zumindest im Schwerlastverkehr auf Straßen und Schienen ein allmählicher Einsatz von Brennstoffzellen nicht unwahrscheinlich ist. Hinzu kommt der von der Fahrzeugindustrie angestrebte Wechsel von Abgaskatalysatoren aus teurem Palladium zu billigerem Platin.

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